Hola ihr Lieben!
Kalt, nicht wahr? Der Sommer ist offiziell vorbei und der Herbst – meine liebste Jahreszeit – ist endlich angekommen! Tja und was macht man gerne im Herbst? Richtig, eingekuschelt auf der Couch liegen und lesen – jedenfalls mache ich das gerne. Für den Lesestoff sorgen wir heute wieder, denn nachdem Toffee jetzt schon ein halbes Jahr lang als Therapiehund tätig ist, wird es Zeit, die vergangenen Einsätze Revue passieren zu lassen und euch von unseren ersten Einsätzen als Therapiehund zu erzählen. Viel Spaß beim Lesen! ♥
Der Erste Einsatz als Therapiehund: Von Überforderung und Freude
Im Mai war es dann endlich soweit: Nachdem wir im Februar unsere Ausbildung beendet haben, brachen wir im Mai zu unserem ersten echten Einsatz auf! Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht nervös war. Die Atmosphäre war aber recht entspannt und die BewohnerInnen des Altenheimes, welches wir besuchten, freuten sich schon sehr auf den Besuch. Zu Beginn haben wir es so gemacht, dass wir uns mit fünf BewohnerInnen im Aufenthaltsraum getroffen haben. Dabei konnten wir gut herausfinden, welche SeniorInnen auf den Hund eingehen und welche nicht.
Jetzt, wo wir unsere „Besuchskandidaten“ haben, laufen die Besuche etwas anders ab. In der halben Stunde besuchen wir die BewohenrInnen einzeln in ihren Zimmern, wo sie Toffee in Ruhe streicheln, kämmen und betüdeln können, was der Frechdachs wirklich sehr genießt! Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass das für Toffee immer noch Arbeit ist und er danach wirklich ein paar Stunden Ruhe braucht, um wieder zu Kräften zu kommen, immerhin ist seine Ausdauer mit drei auch nicht mehr was sie einmal war!
Der Erste Einsatz als Schulbesuchshund: Chaos in der Ferne
Tatsächlich hatten wir unseren ersten Einsatz als Schulbesuchsteam bevor wir unseren ersten Therapiehundeeinsatz hatten! Während ich im März nämlich in Rumänien an einer Schule im Praktikum war, war Toffee natürlich mit dabei. Hierbei kam eines zum anderen und zack durften wir an zwei Nachmittagen die Kinder bespaßen! Der schwierige Teil: Ich habe absolut nicht damit gerechnet & war absolut überfordert. Natürlich hatte ich weder meine Unterlagen noch unser Equipment dabei, so dass zwei spontane Aktionen geplant werden mussten.
Aber was soll ich sagen – ich habe einfach den besten Hund der Welt!
Er hat sich vorbildlich verhalten, hat die Kinder an sich ran gelassen & während ich den Kids erklärt habe, wie sie sich gegenüber einem Hund zu verhalten haben lag er neben mir und hat eine Runde geschlafen. Die Kids waren absolut begeistert und wollten Toffee am liebsten gar nicht mehr gehen lassen! Zum Abschied habe ich ihnen dann ein Plakat gebastelt, welches nun auch im Schulhaus zu sehen ist:
Meine persönlichen Highlights
Highlights gib es natürlich immer wieder, bei jedem Besuch gibt es einen Moment, der mich besonders berührt und nicht mehr so schnell loslässt. Trotzdem habe ich zwei Momente, die für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben werden und von denen ich euch heute erzählen möchte.
Moment Nr. 1:
Dieser Moment fand auch im Pflegeheim statt. Ins Heim zog eine neue Bewohnerin, an sich noch recht fit, allerdings wurde die Demenz immer stärker und sie hat Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen. Demenzpatienten sind übrigens unsere Spezialität: Durch die Ruhe und die Nähe des Hundes entspannen sich diese besonders gut und so konnten wir schon dem ein oder anderen ein paar Erinnerungen entlocken, die längst vergessen schienen.
Nun, zurück zum Moment. Die Bewohnerin hatte Probleme, sich an das Heimleben zu gewöhnen, denn kurz vor dem Einzug verstarb auch noch ihr geliebter Dackel.
Tja und dann kam eben Toffee.
Mit ganz viel Zeit und Ruhe hat sich Toffee in ihr Herz geschlichen und sie strahlt mittlerweile schon, sobald wir das Zimmer betreten. Nicht nur, dass sie mich erkennt & begrüßt, nein, sie erkennt auch Toffee immer wieder und hat ihn mittlerweile tatsächlich schon ihren Freund genannt. Zu Beginn hat Toffee ihr die ein oder andere Träne entlockt, da er die Erinnerungen an ihren Dackel hervor gerufen hat, jedoch war der Frechdachs solch ein gutes Taschentuch, dass sie sich mittlerweile im Heim eingelebt hat & nun nur noch von besonders schönen Ereignissen mit ihrem Hund erzählt.
Moment Nr. 2:
Der zweite Moment fand in einem ganz anderen Setting statt. Den ganzen August über habe ich mit Kindern gearbeitet in verschiedenen Umfeldern. Drei Wochen davon verbrachte ich in einer Betreuung für Kinder, deren Eltern auch in den Ferien arbeiten mussten. Auch hier nahm ich Toffee mit, damit die Kinder den richtigen Umgang mit einem Hund erlernen konnten und auch so Zeit mit ihm verbringen konnten. Bei meinem ersten Besuch hatte ich allerdings zwei Kinder, die Toffee zwar süß fanden, aber trotzdem Angst vor ihm hatten. Also hab ich mir die beiden kurzerhand geschnappt & einen privaten Workshop abgehalten, bei dem sie mir von ihren Ängsten erzählen konnten und ganz entspannt die Möglichkeit hatten, den Hund kennen zu lernen und auch mit meiner Hilfe ihn zu streicheln und ein paar Leckerlies zu geben. Am Ende traute sich eines der Mädchen sogar Toffee zu streicheln, ohne dass ich ihn auch berühren musste.
Der ganz besondere Moment fand allerdings einen Tag später statt, als die Eltern der Kinder auf mich zukamen und mir erklärten, wie viel ihnen dieser Besuch gebracht hat & wie dankbar sie sind, dass ich mir die Zeit genommen habe. Die Mädels konnten gar nicht genug von Toffee bekommen & fragten mich jeden Tag, ob er nicht wieder kommen könnte! Da wusste ich, das ich einiges richtig gemacht habe!
Diese und auch all die anderen, kleinen Momente, welche ich immer wieder erleben darf zeigen mir umso mehr, dass die Entscheidung Toffee ausbilden zu lassen die richtige war und auch, dass der Einsatz von Therapiehunden ein sehr wichtiger ist, welcher nicht vernachlässigt werden sollte!
Ein Blick in die Zukunft
Wie die Welt bleiben auch wir nicht stehen und sind immer in Bewegung, nie zufrieden & auch nie fertig. Daher werden Toffee und ich im Frühjahr noch eine weitere Ausbildung beginnen: Toffee wird zum Lesehund! Was genau so ein Lesehund eigentlich macht werde ich euch nochmal in Ruhe erklären, also bleibt gespannt!
So, jetzt habt ihr eine Übersicht über unsere vergangenen Einsätze bekommen! Natürlich gab es davon noch viel mehr, jeder auf seine Art und Weiße besonders, jedoch kann ich euch nicht von jedem Einsatz berichten, sonst säße ich morgen noch hier! Wer aber noch ein bisschen mehr in unseren Alltag als Therapiehundeteam schauen mag, kann uns einfach auf Instagram folgen, da gibt es alle Informationen!
Danke auch hier nochmal an AGILA, unseren Therapiehundesponsor! Ohne AGILA wäre der Traum vom Therapiehundeteam nicht so schnell in Erfüllung gegangen, daher bin ich wirklich froh, AGILA immer an meiner Seite zu wissen!
Habt noch einen tollen Abend,
Ihr habt noch nicht genug?
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