Hallo meine Lieben ♥
Eine Frage, die mich immer wieder erreicht ist, was genau ein Therapiehund denn alles so braucht. Ich persönlich finde, dass das eine gute Frage ist , da es ein paar Voraussetzungen gibt, die sowohl der Hund als auch ihr haben solltet (und natürlich sind auch materielle Dinge involviert). Daher will ich heute mehr auf dieses Thema eingehen und versuchen, euch einen Überblick darüber zu geben! Viel Spaß beim Nachlesen ♥
Allgemeine Voraussetzungen
Bitte lest euch diesen Beitrag aufmerksam durch, um genau zu verstehen, was es alles für einen Therapiehund braucht.
Vor der Ausbildung sollte euch auf jeden Fall klar sein, dass es 1. Geld kostet ein Therapiehundeteam zu sein, 2. sehr viel Arbeit darin steckt und 3. nicht jeder Hund dafür geeignet ist. Im Laufe des Beitrages bekommt ihr einen Eindruck in die Voraussetzungen für ein Therapiehundeteam, allerdings besteht hier keine Gewährleistung darauf, dass alles was ich hier schreibe in der Praxis auch genauso ist. Das ist immer abhängig davon, wofür ihr euren Hund einsetzen wollt, wo ihr die Ausbildung macht und so weiter.
Zu Thema Ausbildung kann ich euch jedoch empfehlen euch gründlich schlau zu machen, denn es gibt auch viele Menschen, die damit viel Geld verdienen, wobei es wirklich günstigere Ausbildungsstätten gibt. Auch würde ich persönlich nach einem Ausbilder suchen, der mich während der Einsätze begleitet und mit dem ich Rücksprache halten kann.
Wir hatten Glück und haben die AGILA Haustierversicherung an unserer Seite gehabt, die uns sämtliche Aus- und Weiterbildungen sowie Materialien gesponsert hat und unseren Traum ein Therapiehundeteam zu werden wahr werden lassen hat, wofür wir nie dankbar genug sein können! Danke! ♥
Welche Voraussetzungen braucht der Hund?
Hund ist natürlich nicht gleich Hund und so ist nicht jeder Hund dafür geeignet Therapiehund zu werden. Da die Castings bei den Ausbildern meist schon gutes Geld kosten, habe ich hier ein paar Hinweise, woran ihr bemerken könntet, dass euer Hund vielleicht zum Therapiehund geeignet ist. Dafür solltet ihr euch einfach mal die folgenden Fragen stellen:
- Ist mein Hund auch in stressigen Situationen ruhig?
- Mag mein Hund Kinder?
- Mag mein Hund ältere Menschen?
- Mag mein Hund überhaupt andere Menschen?
- Bin ich bereit jede Woche zu einer festen Zeit in eine Einrichtung zu fahren?
- Mag ich es, wenn andere Menschen an meinem Hund sind?
- Kommt mein Hund damit klar bedrängt zu werden?
- Hat mein Hund keine Angst vor Rollatoren/Rollstühlen?
- Ist mein Hund entspannt auch bei hektischen Bewegungen?
- Möchte ich, dass mein Hund Therapiehund wird?
Habt ihr die Mehrzahl mit „Ja“ beantworten können, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass aus eurem Hund ein Therapiehund werden könnte! Nun könnt ihr euch auf die Suche nach einem Ausbilder machen & dieses Ziel in die Tat umsetzen!
Welche Voraussetzungen braucht der Hundeführer?
Du als Hundeführer solltest eine ruhige Person sein, die sehr gerne mit ihrem Hund arbeitet und auch nicht vor dem Kontakt mit anderen Menschen zurückscheut!
Es ist definitiv hilfreich, wenn du dir schon vorher im Klaren bist, was genau du willst und was nicht, denn das hilft dir dabei, die richtige Einrichtung zu finden und einen entspannten Ablauf zu haben.
Dir sollte außerdem klar sein, dass so ein Einsatz meistens wöchentlich stattfindet und dies auch wichtig ist, vor allem bei Senioren, da diese sich an den Hund gewöhnen und der größte Mehrwert besteht, wenn du regelmäßig vorbeikommst.
Außerdem musst du darauf achten, dass dein Hund alle nötigen Impfungen hat und regelmäßig entwurmt bzw. regelmäßig auf Würmer untersucht wird, denn dies wird von den Einrichtungen meist gefordert und ein Nachweis muss oftmals vorgelegt werden.
Du siehst also, ein Therapiehundeteam zu sein ist nicht einfach mal was halbherzig gemachtes, sondern du solltest wirklich dahinterstehen, denn wenn du das tust wird dir die Arbeit wirklich zum Vergnügen werden und jeder Einsatz Freude bereiten, versprochen!
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Je nachdem, welche Ausbildung du mit deinem Hund durchläufst, ändert sich das. Was beispielsweise bei meinen Schul- und Lesekindern toll ankommt sind Becher wie diese hier, die für ein klassisches Hütchenspiel verwendet werden können, was ich bei meinen Senioren allerdings eher schlecht einsetzen kann, da die meisten hierfür nicht mehr fit genug sind. Trotzdem gibt es einige Basics, die ich euch nun auflisten möchte.
Dein Hund braucht:
- Einen Napf für Wasser -> Wasser sollte dem Hund immer zur Verfügung stehen! Wir nutzen diesen hier, da sich bei dem nicht getrunkenes Wasser leicht wieder hineinschütten lässt und so keine Sauerei macht
- Eine Decke -> Hierbei empfiehlt es sich definitiv nicht die Couchdecke mitzunehmen, sondern in eine neue zu investieren. Dies hat den ganz einfachen Grund, dass der Hund mit der Zeit diese eine Decke mit der Arbeit verknüpfen wird und beim nutzen der Couchdecke absolut verwirrt wird. Es muss ganz sicher keine tolle besondere Decke sein, wir haben so eine ähnliche und die reicht vollkommen! Praktisch bei solch eine Fleecedecke ist, dass sie 1. einfach in die Waschmaschine kann (und regelmäßig sollte) und 2. sie nicht zu dick ist, so dass der Therapierte den Hund auch noch richtig spürt, wenn dieser mit der Decke auf dem Schoß sitzt.
- Feuchttücher -> Da habe ich tatsächlich immer zweierlei dabei, nämlich einmal antibakterielle Feuchttücher für den Menschen und zum anderen noch solche für den Hund, denn vor dem Einsatz sollte das Tier sich natürlich Lösen dürfen und da schadet es nicht, entsprechende Körperregionen noch einmal zu reinigen. Auch wenn das Wetter schlecht ist sind die Tücher gut, um nochmal über die Pfoten zu fahren.
- Ein Handtuch -> Wie oben beschrieben: Das Wetter ist nicht immer gut wenns zum Einsatz geht! Daher ist ein Handtuch toll, um den Hund nochmal trocken zu rubbeln und so einen gepflegten Eindruck zu hinterlassen.
- Ein knappes Geschirr -> Warum knapp? Ganz einfach: Je knapper das Geschirr, desto mehr Stellen des Hundes können berührt werden! Wir haben uns daher für dieses hier entschieden. Wichtig ist hierbei wie auch bei der Decke, dass der Hund ein eigenes Geschirr hat, welches nur im Einsatz Verwendung findet und ansonsten nicht getragen wird! So hat Toffee auch extra eine Leine, die immer an dem Geschirr ist und auch nur hier benutzt wird, damit er wirklich alles damit verknüpft.
- Spielzeug -> So eine Therapiehundestunde soll vor allem eines, nämlich Freude bringen! Da steht Spielen natürlich im Vordergrund und wird total gerne gemacht. Ja, auch hier ist es nicht verkehrt, wenn der Hund extra Spielzeug hat, welches nur während der Therapiehundestunde benutzt wird, damit es was ganz besonderes bleibt. Was ihr genau verwendet bleibt euch überlassen, sei es ein Schnüffelteppich oder ein Dummy für Apportierspiele, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Okay, doch, eine. Was es nämlich bitte nicht geben soll sind Zergel oder andere Spielzeuge für Zerrspiele! Vor allem im Umgang mit Kindern können die ziemlich gefährlich werden, weswegen von ihnen abgesehen werden sollte
Das ist so eine Grundausstattung, die jeder Hundeführer dabei haben sollte, um richtig vorbereitet zu sein!
Noch was?
Definitiv! Ihr habt sicher bemerkt, der Beitrag ist ziemlich pragmatisch geschrieben und redet nicht alles schön, denn der Weg ist wirklich anstrengend. Sobald aber all diese Hürden überwunden wurden kann ich euch versprechen, dass die Tätigkeit als Therapiehundeteam wunderschön ist und einem wirklich viel zurück gibt! Darüber habe ich übrigens auch schonmal geschrieben, das könnt ihr euch hier durchlesen!
Ihr seht also, es gehört mehr als vielleicht gedacht dazu, ein Therapiehundeteam zu werden. Ich hoffe, ich konnte durch diesen Beitrag eure offenen Fragen klären, falls nicht stellt sie mir gerne in den Kommentaren!
Habt noch einen wundervollen Abend,
Eine Antwort
Erst mal vielen Dank für den Beitrag. Was mich interessieren würde währe: Wie alt sollte ein Hund sein wenn man mit der Ausbildung beginnen sollte? Zum einen denk ich zu jung gibt es das überhaupt? Zum anderen zu alt zum Lernen gibt es das?